Dauerhafte Veränderung wollen viele von uns. Doch warum ist es so schwer statt dem Apfel wieder bei Schokolade schwach zu werden, die nächste Netflix-Serie dem guten Buch vorzuziehen oder auf der Couch zu verrotten, statt seinen Hintern zu bewegen?
Die Lebensbereiche in denen sich dauerhafte Veränderung am positivesten auswirken kann, sind unbestritten:
1. Gesundheit.
Der Mensch ist gesünder, wenn er sich bewegt, aber mehr als die Hälfte der Menschen weltweit bewegen sich viel zu wenig. Jeder weiß aber, was es bei uns persönlich bewirken kann.
2. Ausbildung.
Laut amerikanischen Medien schließt jeder vierte Student sein Studium nicht ab. Auch in Europa lernen wir immer öfter Schul- und Studienabbrecher kennen. Aber wie lassen sich Schüler mit einer so weit in der Zukunft liegenden Aussicht dauerhaft motivieren?
3. Finanzen.
Sparen hilft, aber oftmals wird jeder verdiente Euro in Nonsens investiert. Von sinnvollem Sparen oder Anlegen kann schon gar nicht die Rede sein.
Wie gelingt nun dauerhafte Veränderung?
Vielleicht kennen Sie das »Nudge«-Konzept, also kleine Psycho-Hacks. Der Ökonom Richard Thaler hatte 2017 den Nobelpreis in Wirtschaftswissenschaften mit diesem Konzept gewonnen hat.
Die Strategie des »Anstupsens« für nachhaltigeren Konsum funktioniert ausgezeichnet und viele kennen es:
Eine aufgemalte Fliege im Pissoir führt zu 80 Prozent größerer Treffsicherheit. Oder Alternativ das Fußballtor darin. Oder im Supermarkt: Marktleiter sind sich bewusst, dass freitags Einkäufe für das Wochenende erledigt werden und locken an diesem Tag mit besonderen Angeboten. Die Marketingspezialisten von Fußballclubs und Filmportalen lassen sogar neue Gewohnheiten entstehen: Wir kaufen eine Dauerkarte, um regelmäßig ins Stadion zu gehen oder kaufen das neue Fernseh-Abo, damit wir unsere Lieblingsserie jederzeit schauen können.
Sogar ganze Regierungen haben inzwischen Teams eingerichtet, die Thalers Erkenntnisse in Politik umsetzen.
Denn Unternehmen die Routinen für Ihre Konsumenten entwerfen, sind erfolgreicher am Markt.
Was heißt das nun für mich, wenn ich mich persönlich verändern möchte?
"Bei dauerhafter Veränderung geht es um wesentlich mehr, als nur mit einer eingeklebten Fliegen beim Pinkeln nicht mehr daneben zu machen."
Erste wissenschaftliche Erkenntnisse sind von der US-amerikanischen Psychologie-Professorin Angela Duckworth vor wenigen Jahren veröffentlicht worden und treffen auch meine persönlichen Erfahrungen mit Veränderung wieder:
Hier nun die 5 Erkenntnisse:
1. Klare Zielsetzung:
Wer sich ändern will, braucht eine starke eigene Vision. Wie du dich in einigen Jahren sehen willst. Lass dich am besten regelmäßig an deine Vision oder Ziele erinnern, damit du sie nicht aus den Augen verlierst.
2. Selbsterkenntnis
Erst wer seine eigenen Stärken und Schwächen ganz genau versteht, kann Fortschritte machen. Wenn man sich dessen nicht bewusst ist, findet die innere Motivation, keinen Anker. Die Energie zur Veränderung verschwimmt. Hier helfen gezielte Fragen und Gespräche mit ausgebildeten Mentoren
3. Spaß
Wo wir ehrliche Freude finden, bleibt die Energie. Wir erkennen es meist sogar bewusst, wollen uns aber aufgrund anderer Ängste nicht eingestehen, dass uns das Spaß macht. Denn Veränderung bedeutet vielfach loslassen von Gewohntem.
4. Wettbewerb
Dass Freunde, die auch joggen, uns zum Mitmachen anspornen, ist bekannt. Aber ehrlich gesagt, etwas Muskelneid und ein wenig Wettkampf lassen uns eher durchhalten, als das bloße nette Nebeneinanderherlaufen.
5. Unterstützung und Belohnungen
Wer bei einem meiner Change-Programme mitmacht, bekommt hin und wieder kleine Aufmerksamkeiten. Kleine Geste, große Wirkung. Jeder Meilenstein erhält eine kleine Belohnung. Dieser instinktive Hinweis lässt uns dran bleiben - fast wie in der Hundeerziehung. Ein Lekkerli fürs Sitzmachen. Und das machen wir so lange, bis die neue positive Gewohnheit zur einer zweiten Haut geworden ist.
Viel Erfolg bei deiner Veränderung
Euer Jürgen