"Ich mach mir die Welt, wie Sie mir gefällt!"
So oder so ähnlich singt schon eine der berühmtesten rothaarigen Schauspielerinnen. Im Kern steckt eine Wahrheit, die unser aller Alltag jedoch manchmal ziemlich beeinträchtigt.
"Denn nicht immer gefällt uns die Welt, so wie wir Sie uns machen."
Unser Gehirn ist gepolt auf unsere eigene Meinung und die Erfahrungen, die wir machen. Mit diesem Wissen aus der Vergangenheit verknüpfen wir jedes neue Erlebnis und all das Neue das uns im Leben wiederfährt. Damit machen wir uns ein Bild, das wir mit bisher Erlebten vergleichen und stecken alles in die dafür passenden Schubladen. Fertig sind die Vorurteile.
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Kein Trainer dieser Welt kann Wissen neu erfinden.
Egal welche Auszeichnungen oder Preise er besitzt. Dafür ist die Welt zu stark vernetzt.
Aber da jedes Problem auf unseren bisherigen Erfahrungen und unserem Wissen basiert, clustern wir neue Informationen in Schubladen. Das hilft uns fälschlicherweise beim Denken.
Unser Gehirn möchte uns vor unnötigem Energieverlust schützen. Doch jede Schublade ist mit Vorurteilen bestückt. Deshalb ist es umso wichtiger in Trainings und Veränderungsprozessen die Menschen frei zu machen von bisherigem Denken.

- Tipp
Überlegen Sie, warum Sie einem Menschen oder neu Erlerntem gerade so gegenüberstehen, wie Sie es eben machen.
Welche Erinnerungen und Erfahrungen verbinden Sie mit diesem neuen Wissen?
Meist kommen wir auf Gedanken aus der Kindheit oder Aussagen unserer Großeltern: "Geh da nicht hin, der sieht gefährlich aus!"
Was sollen wir heute noch glauben
In Zeiten von Fake-News wird es umso schwieriger relevante von schwachsinnigen Fake-Nachrichten zu unterscheiden. Unser Bild von der Welt vourteilsfrei zu halten wird damit komplexer. Doch mit unserem Gehirn hat diese Entwicklung (leider) schon etwas gemacht. Denn wir machen uns leider damit die Welt wirklich so wie sie uns "gefällt". Wir vertrauen eher auf das vor uns liegende Bild ohne es kritisch zu hinterfragen.
Die Fähigkeit kritisch zu hinterfragen wird aber für Unternehmer der Zukunft eine der wichtigsten Fertigkeiten werden. Damit sei nicht gesagt, allem immer kritisch gegenüberzustehen. Sondern Gehörtes so zu hinterfragen, um es für die eigene Weiterentwicklung nutzen zu können.
- Tipp
Kritisch hinterfragen heißt, sich Wissen anzueignen, das uns weltoffener macht. Und damit neugierig auf wirklich tiefgehendes Wissen.
Mein Tipp daher: Weg von den lauten, schrillen Medien - bestellen Sie Newsletter ab, reduzieren Sie Social Media-"Nachrichten"-Dienste und werden Sie zum Wissens-Konsument, statt zum Flash-News-Abholer. Bücher sind nach wie vor die Medien, die am tiefgreifendsten in die persönliche Wissens-Entwicklung gehen.
"Kritisch hinterfragen, heißt neugierig auf tiefgehendes Wissen zu sein. Werden Sie zum Wissens-Konsument, statt ein Flash-News-Abonnent zu bleiben!"
Eine Kurzstory die unser Weltbild der Vorurteile durcheinanderbringt
Um das Bild unserer Welt nochmal deutlich durcheinander zu bringen ein wahrhaft unglaubliche, aber wahrhaft stattgefundene Geschichte:
Ich war von einem Vortrag aus Linz in Richtung Flughafen Wien unterwegs. Am Weg dorthin überfiel mich der Hunger und ich bog noch zu einem Supermarkt ab. An der Kassa angelangt die Qual der Wahl. Rechts standen vier Personen mit jeweils einer handvoll Artikel am Band. Links stand nur eine Person, dafür das komplette Band voll. Glücklicherweise stand ich links.

Der Mann vor mir war geschätzt mindestens 60 Jahre alt, trug völlig abgetragene Jeans, Gummistiefel an denen sich eingetrockneter Schlamm hielt, ein Karohemd mit aufgerissenem Ärmel, der brustlange graumelierte Bart hing ungepflegt vom Kinn und das strubbelige Haar hatte lange kein Wasser mehr gesehen.
Sie haben nun ein Bild im Kopf? Wahrscheinlich kein sonderlich hübsches! Mir ging es genauso – bis zum folgenden Zeitpunkt.
Noch während die Kassiererin die Artikel über den Scanner zog, fasste der Mann seine Geldbörse aus der Tasche. Überraschenderweise wirkte diese Börse sehr aufgeräumt und hatte den Anschein als war sie neu. Er nahm einen 100 Euro Schein raus, noch einen 10er und dann noch etwas Kleingeld, das ich von weitem nicht genau erkannte.
Die Kassiererin sagte den Betrag: „111 Euro und 74 Cent“. Das Einzige was der Mann nun machte, war mit dem Zeigefinger aufs Geld zu zeigen.
Punktgenau der Betrag lag dort. Der Blick der Dame traf mich und umgekehrt – große Augen und erstaunen.
- Tipp:
Befreien Sie sich vom Bullshit des Alltags. Ja, es gibt schwierige Tage, Kunden, Menschen, Umstände. Doch so schnell sich die Welt dreht, so rasch ändert sich auch das Bild unseres Umfelds und die Umstände wieder.
Deshalb über Bord mit Vorurteilen, wenn es um neues Wissen oder Veränderung geht.
"Wenn wir uns nicht verändern, verändert uns die Zeit.
Und dann können wir sicher sein, dass uns das Bild der Welt NICHT gefällt."
Viel Erfolg bei Ihrer persönlichen Veränderung
Ihr Jürgen Eisserer